Als ich 1997 erfuhr, dass meine Jugendidole Kiss und Supertramp in Hoch-Imst spielen würden, konnte ich es kaum fassen. Kiss erfüllten mit ihrer Monster-Show alle Erwartungen, Supertramp waren tolle Musiker mit lässigem Sound, aber … sie spielten kaum Hits aus der guten alten Zeit. Und die 2-3, die sie versuchten, waren gesanglich so na ja …
Sprung ins Jahr 2007. Roger Hodgson gastierte im Park der Musikschule. Und ER spielte ALLE großen Hits von Supertramp. Weil diese eben nur mit seiner einzigartigen Stimme funktionieren und weil fast alle von ihm geschrieben wurden. Es war ein tolles Konzert damals und so konnte man erahnen, dass einen auch diesmal eine ganz spezielle Zeitreise erwarten würde.
Zurück nach 2013. Wie schon 2007 standen nur 2 Mann auf der Bühne. Völlig ausreichend, ein Schlagzeug wurde von mir zu keiner Sekunde vermisst. Ein gut gelaunter Roger Hodgson erzählte, dass er gerne in Österreich ist und immer wieder nach Tirol auf Urlaub kommt. Und dass wir wirklich Glück haben, in dieser wunderbaren Umgebung zu leben. Der Mann hat die ganze Welt gesehen und weiß wohl, wovon er spricht. Seine Versuche in Deutsch verdienten nun nicht wirklich das Prädikat "atemberaubend", wurden aber trotzdem mit viel Beifall goutiert.
Die Nostalgie-Reise begann für mich mit einer Überraschung: bereits als zweites Lied spielte er DEN Zugabe-Song schlechthin, „Give a little bit“, aber wer so viele Hits im Gepäck hat, kann sich das leisten. Der Glenthof war nicht ganz ausverkauft, aber doch sehr gut gefüllt. Die Stimmung war wunderbar, das Publikum dankbar, die Künstler ebenfalls. Neben vielen Klassikern wie „Breakfast in America“, „Take the long way home“ oder „The logical song“ spielte er natürlich auch Songs aus der Zeit nach Supertramp. Eine feine Mischung. Immer begleitet von dieser Freude an seinem Tun, von seiner positiven Ausstrahlung. „Ich habe den besten Job der Welt“, sagte er, und das ließ er uns auch spüren.
Immer wieder gab es Standing Ovations, als er dann jedoch „Dreamer“ anstimmte, war das Publikum nicht mehr auf den Sitzen zu halten. Die Menge strömte vor bis an die Bühne, und sang und feierte dort bis zum Schluss lautstark mit. Mit „School“ und „It´s raining again“ ging dann ein fantastischer Konzertabend bestens gelaunt zu Ende.
Das Publikum war altersmäßig so ab Anfang 30 aufwärts. Gut für mich, da ich viele bekannte Gesichter gesehen und auch gesprochen habe. Aber schade, dass so wenig junge Menschen diese wunderbare Musik genossen haben.
Aber ich will auch nicht alles schönreden, es gab auch einen Wehrmutstropfen! Nämlich, dass der Song „Hide in your shell“ diesmal nicht auf dem Programm stand. Vor allem deswegen, weil ICH am Tag zuvor EXTRA den Text dazu gelernt hatte!!! Grmblfx! Allerdings hat er mich mit „Fool´s Ouverture“ dann so haaalbwegs wieder versöhnt …
Danke Roger für einen wunderbaren Abend!
Und danke Artclub Imst, dass ihr immer wieder so tolle Musiker nach Imst bringt!