Einfach zum Nachdenken ...
Lies dir bitte nachstehenden Satz durch, den ich kürzlich online auf ORF.at gelesen habe. Er stammt aus einem Artikel, der von einem tragischen Bootsunglück von Flüchtlingen im Mittelmeer handelt. (Was natürlich schlimm ist, aber hier nicht das Thema sein soll.)
Hier also der Satz:
Nach Schätzungen der Organisation könnten bis zu 300 Menschen in Seenot gewesen sein, unter ihnen Frauen und Kinder.
Lies dir den Satz bitte ein paar Mal durch und lass ihn wirken.
Und dann beantworte dir selber die Frage(n):
Was sagt dieser Satz über das Männerbild in unserer Gesellschaft aus?
bzw. Welches Männerbild wird da unterschwellig in diesem Satz vermittelt?
P.S.: Meine Gedanken dazu gibt es nächste Woche.
Update 6.8.2019:
Hier nun wie versprochen, meine Gedanken zu obiger Aussage vom 31.7.2019:
Welches Männerbild hier aufgezeigt wird? Jedenfalls kein Gutes! Seit ich mich vermehrt mit dem „Sprach-Gendern“ und damit notgedrungen auch mit der Philosophie des „Gender-Mainstreamings“ und des „Gender-Feminismus“ befasse, bin ich in solchen Dingen sensibler geworden.
Der Verfasser dieser Zeilen wollte wohl mehr Dramatik in die Meldung bringen. 300 Menschen wäre ja schon schlimm, dass aber darunter auch noch Frauen und Kinder sind, macht es noch schlimmer! Die unterschwellige Aussage dahinter: dass Frauen und Kinder „wertvoller“ sind als Männer. Aber, Männer sind nun mal auch Menschen. Und jeder Mensch sollte gleich viel wert sein!
Aber leider trifft man in den Medien immer wieder auf solche subtilen Botschaften. Eine ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Leider habe ich mir den Artikel damals nicht aufbewahrt, aber der Titel war in etwa so: Bereits jeder 4. Obdachlose ist eine Frau! Dagegen muss etwas getan werden! Dass aber im Umkehrschluss die große Mehrzahl, nämlich 75 % der Obdachlosen, Männer sind, wurde vollkommen ausgeblendet.
Achtet mal ein bisschen darauf ...