Am Mittwoch, zwei Tage nach Bekanntwerden des Todes von David Bowie (DB), hörte ich im Radio, dass sein neues Album „Blackstar“ in England und den USA bereits auf Platz 1 der Album-Charts geklettert ist. Wie das wohl in Österreich am Wochenende aussehen mag, dachte ich mir. Ich hatte jedenfalls mein Beitrag (CD-Kauf) geleistet und war gespannt. Gestern dann der Blick in die Charts, alle gelistet mit Datum 15.1.2016:


England

Der erste Stopp meines Chart-Trips führte mich nach good old England. In den Top-100 war DB mit „Blackstar“ immer noch Nummer 1. In den Top 37 waren sagenhafte 10 Bowie-Alben gelistet. Von den Top-62-Alben stammten unglaubliche 16 (!) von ihm. OK; er war Engländer, aber dieses Ausmaß war dann doch überraschend für mich.


Deutschland

Dann noch ein kurzer Blick zu unseren deutschen Lieblingsnachbarn. In die offiziellen Top-10-Album-Charts. Und siehe da, auch dort lag DB mit „Blackstar“ auf Platz 1. Und mit der - für „Absolute Beginners“ in Sachen David Bowie - sehr empfehlenswerten 3-CD-Best-of namens „Nothing has changed“ rangierte sogar noch ein 2. Album in den Top-10 (5.). Chapeau, seine Berliner Jahre scheinen nicht vergessen.


Österreich

Jetzt kam der spannende Moment – die Austrian-Top-40-Wertung (die interessanterweise 75 Alben anzeigte, warum auch immer): Und siehe da, KEIN David Bowie weit und breit zu sehen. Nicht mal auf Platz 75! Das spricht nicht für das Musikland Österreich, als das wir uns selber immer wieder mal gerne bezeichnen. Eine Hoffnung habe ich noch, dass unser Chart-System (im Vergleich zum Ausland) dermaßen langsam, verstaubt und veraltet (veradministriert) ist, dass die Bowie-Käufe dieser Woche erst in ein bis zwei Wochen ihren Chart-Niederschlag finden. Wenn es denn so wäre – „Sad but true“!


Fazit

Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel von einem Land, in dem Helene Fischer und Andreas Gabalier in den Top-10 munter ihr Unwesen treiben. „Nothing has changed“, möchte man sagen. Jöh, und auch die Grubertaler, sogar auf Platz 3, mit den größten Partyhits! Nicht falsch verstehen: Ich vergönne es den Genannten von Herzen (zumal die Grubertaler ja sogar noch einen Tarrenzbezug haben), aber mit Musikgenuss und Anspruch haben all diese Namen für mich leider nicht so viel zu tun. Andererseits könnte man es ja auch Vielfalt nennen. Mit der ich leben könnte (und ja auch muss *g*), wenn denn auch (m)ein David Bowie darin Platz findet.
To be continued! Under investigation!

 

Update 23.1.2016

Gerettet! Sie! Die Musikehre Österreichs! In unserem gemütlichen Land laufen die Uhren (zumindest jedoch die Chart-Einträge) halt etwas langsamer. Am zweiten Wochenende nach David Bowies Tod scheint sein Name nun auch in Österreichs Hitlisten auf. "Blackstar" auf Rang 2, geschlagen nur vom Neujahrskonzert, "Nothing has changed" rangiert auf Platz 6. Immerhin schafften es jetzt 10 Alben in die Top 60. Soviel hätte ich gar nicht erwartet. Danke Österreich, du hast mir meinen Glauben wiedergegeben!

Die weiteren Platzierungen in den Top-75-Alben: 16. The next day / 38. Let's dance / 41. The rise and fall of Ziggy Stardus and the Spiders from Mars / 43. Best of (deutsche Edition) / 44. The best of David Bowie (1980/87) / 57. Low / 60. A Reality Tour / 73. Heroes;

 

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