Bei den MTV Movie & TV Awards gab es heuer eine Besonderheit: Erstmals wurde die Kategorie „Best Actor“ („Bester Schauspieler“) geschlechterübergreifend gewertet, d.h. es gab für Männer und Frauen eine gemeinsame Kategorie. Gewonnen hat diesen Award die Schauspielerin Emma Watson. Und ich frage mich: „Warum?“
Nicht falsch verstehen: Ich gönne Emma Watson den Award von Herzen, eine tolle Schauspielerin und wer hat nicht Hermine aus Harry Potter geliebt. Was ich mich frage: Warum macht man nun eine geschlechterübergreifende Kategorie beim besten Schauspieler? Kann sich MTV die Awards nicht mehr leisten? Was ist schlecht bzw. falsch daran, diese Kategorie in männlich und weiblich zu teilen?
Emma Watson sagte, dass sie stolz darauf sei „den ersten Schauspielpreis aller Zeiten, der die Nominierten nicht nach ihrem Geschlecht trennt“, gewonnen zu haben. Dass es beim Schauspielen darum geht, sich in eine andere Person hineinzuversetzen und dass man dies nicht in 2 Sparten (Männer / Frauen) unterteilen müsse.
Muss man natürlich nicht, aber wieder die Frage, was ist falsch daran, wenn es zwei Auszeichnungen, einen besten Schauspieler UND eine beste Schauspielerin gibt? Oder kommt der Stolz gar daher, dass man die Männer besiegt hat? (Ich höre übrigens jetzt schon den Aufschrei der Frauenverbände, wenn die nächsten 3 Auszeichnungen alle an Männer gehen würden …)
Das Ganze passt natürlich vortrefflich in eine neue Strömung. Nachdem es nun inzwischen so an die 60 (!) Geschlechtsdefinitionen gibt, greift nun eine Trendumkehr um sich, nämlich die Geschlechter gänzlich abzuschaffen! Denn, der einzige wirkliche Unterschied zwischen Mann und Frau ist, so heißt es nun, dass die Frau gebären kann. Ansonsten sind Männer und Frauen von Geburt an gleich, die Unterschiede sind nur anerzogen. Aus „Yin & Yang“ wird quasi „Yn“.
Nun bin ich sehr wohl dafür, dass Männer und Frauen gleiche Rechte (und Pflichten) haben, aber ich glaube nicht, dass Männer und Frauen gleich sind, dass die Gebärfähigkeit der einzige Unterschied zwischen den Geschlechtern ist. Aber ich bin mal neugierig, was in dieser Sache auch politisch noch alles auf uns zukommt und wollte euch ein wenig für dieses Thema sensibilisieren.
Blöd nur, dass wir die Bundeshymne inzwischen schon geändert („gegendert“) haben (gibt es außer Österreich eigentlich noch ein Land, welches dies getan hat?), u.a. von „Heimat bist du großer Söhne“ auf „Heimat großer Töchter und Söhne“. Vielleicht wird sie dann künftig geschlechtsneutral auf „Heimat bist du großer Menschen“ lauten, aber dann könnten sich die kleingewachsenen Menschen diskriminiert fühlen. „Und was ist mit den Tieren?“, mögen dann die Tierschützer einwerfen, „warum werden die darin nicht genannt?“ Am besten wäre wohl, den Text ganz abzuschaffen, dann wären alle Probleme gelöst und es gäbe auch nicht mehr die Debatte, warum nicht alle Fußballer des Nationalteams die Hymne mitsingen.
Es ist alles sehr kompliziert geworden. Wann ist eigentlich das Gender-Ding so aus dem Ruder gelaufen?