logo blog tvIn der Politik heißt es, das Volk ist der Souverän des Staates. In Wirklichkeit sieht es leider oft anders aus. Gleiches gilt in der Wirtschaft. Eigentlich hätte der Konsument die ganze Macht, es ist ihm aber leider oft nicht bewusst. Beispiel Fußball-Champions-League:


Bisher konnten Spiele der UEFA Champions-League „gratis“ im Free-TV gesehen werden. Die öffentlich-rechtlichen Sender finanzierten dies aus dem Rundfunkbeitrag und Werbung. Ab Saison 2018/19 gibt es die Champions-League nur noch im Pay-TV, sprich, wer die Spiele sehen will, muss dafür ein Abo abschließen und zusätzlich bezahlen.


Das Modell: Die Pay-TV-Sender überbieten die Öffentlich-Rechtlichen bei der Rechtevergabe und holen sich dieses Geld dann über die Abos wieder rein. Die Rechtverkäufer geben dann einen (großen) Teil des Mehrgeldes an die Vereine weiter. Diese haben dann mehr Geld und können immer horrendere Ablösesummen und Gehälter zahlen (man blicke nur nach England). Und dieser Wahnsinn wird von den Abonnenten, sprich vom Konsumenten, also von uns, finanziert!!


Und hier könnte die Macht des Konsumenten einsetzen: Es müsste nur jemand eine Plattform / Bewegung gründen, die das Ziel hat, den Fußball wieder ins Free-TV zu bringen. Die Menschen informieren, wie einfach es wäre, das alles wieder zu korrigieren, wenn alle solidarisch sind: Es braucht nur niemand dieses Fußball-Abo abschließen, und jene, die ein bestehendes Fußball-Abo haben, kündigen es. Das Ergebnis wäre, der/die Pay-TV-Sender würden vermutlich Pleite gehen oder zumindest hohe Verluste einfahren. Bei der nächsten Rechtevergabe würden mit ziemlicher Sicherheit dann wieder die öffentlich-rechtlichen Sender zu einem moderaten Preis zum Zug kommen, weil die Pay-TV-Sender das Risiko scheuen würden.


Sprich: Wenn alle/viele nur ein oder vielleicht zwei Jahre keinen (Bezahl-)Fußball mehr im Fernsehen schauen würden – aus Protest gegen die Unsummen, die im Fußball inzwischen gezahlt werden - würde vieles wieder ins Lot kommen. Die Spiele wären wieder im Free-TV zu sehen und die Unsummen im Fußballgeschäft würden wieder etwas zurückgestutzt werden.


So einfach wäre es, zumindest in der Theorie. In der Praxis werden natürlich die Abos gemacht werden. Aber zumindest ich unterstütze diesen Wahnsinn nicht und werde mich künftig damit begnügen, die Ergebnisse der Champions-League im Teletext bzw. Internet zu lesen.


Bin nur neugierig, wann die Fußball-Weltmeisterschaft nur mehr im Pay-TV zu sehen ist. Wenn niemand diesen Wahnsinn stoppt, wird auch das kommen, denn „Money makes the world go round“, zumindest glauben wir das (fast) alle, und das was wir glauben, ist/wird unsere Realität …

 

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