logo blog tv

Als bekennender Fan der Sänger-Castingshow „The Voice of Germany“ (TVoG) hatte ich ja Sorge, dass mit Einzug von Rapper Sido als Coach der respektvolle Umgang mit den Kandidaten leiden könnte sowie auch die Stimmung unter den Coaches. Nach nun 8 „Blind-Auditions“ ein kleines Zwischenfazit …

 

Bad Boy

Vor allem in den ersten 2-3 Sendungen hatte ich den Eindruck, dass man per Drehbuch versuchte, Sido als den Bösen, den „Bad Boy“ aufzubauen. Was aber nicht so richtig gelang und danach hat man das auch gelassen. Zwecks respektvollem Umgang mit den Kandidaten, da bewegt sich Sido im grünen Bereich (oder es wurde alles untergriffige rausgeschnitten). Er sagt es zwar ganz direkt, wenn ihm was nicht gefallen hat, aber nichts unter der Gürtellinie. Und: Sido ist durchaus lustig und hat Schmäh. Und er versteht auch was von Musik, das muss man ihm zugestehen. Ich vermute einfach mal, „dass vertragliche Verpflichtungen ihn zur verbalen Sanftheit ermutigen.“

 

„Empathie-Monster“ Sido

Dass Sido halt doch nur Sido ist, zeigte sich in der letzten „Blind-Audition“. Als ein Kandidat, für den sich kein Coach umgedreht hatte, seine Freundin auf die Bühne rief, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Gestoppt 30 Sekunden nach dem Antrag, noch in der Umarmung, ging Sido auf sie zu, um sie von der Bühne zu eskortieren. Dabei hatte der Heiratswerbende seiner Angebeteten noch nicht mal den Ring angesteckt! Als Sido das bemerkte, stellte er sich unschuldig grinsend neben das Paar, wartete, bis der Ring dran war, um sie dann gleich „abzuschieben“. Dass das für die beiden der vielleicht schönste Moment ihres bisherigen Lebens sein sollte, den sie ein paar Augenblicke genießen wollten, ließ in relativ unbeeindruckt. Andererseits, was sagt es über jemanden aus, der seinen Heiratsantrag vor aller Augen in einer Fernsehaufzeichnung macht. Einige mögen es vielleicht romantisch nennen, wenn man aber etwas länger darüber nachdenkt … Aber zumindest hat Mark den Sido dann wegen dieser Szene gebührend verarscht.

 

Die Schwachstelle

.. ist für mich bisher eindeutig Alice Merton. Nicht falsch verstehen: Sie ist ein taffe, durchaus sympathische junge Lady, die erfolgreich ist und sich einiges aufgebaut hat. Aber sie ist eben … eine „junge“ Lady. Hat mit ihren 23 einfach noch nicht so viel Erfahrung, wie die alten Hasen neben ihr. Zwischen den 3 Jungs (Sido, Mark Forster und Rae Garvey) rennt der Schmäh. Alice ist da meist eher passiv, kann sich auch nicht wirklich durchsetzen. Und das Schlimmste, sie ist nicht spontan, nicht wirklich schlagfertig!

Beispiel: Der Kandidat ist hinter dem Vorhang, die Coaches rätseln, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Vorschlag von Mark (?), jeder der Coaches soll eine Frage stellen, um vielleicht an der Antwort herauszufinden, welches Geschlecht. Als die Reihe an Alice war, fiel ihr einfach nichts ein, außer einem langen „Äähhhh“. Daraufhin stellte Mark zuerst seine Frage, Alice hatte dadurch noch etwas Zeit zum Überlegen. Um danach folgende Frage vom Stapel zu lassen (zur Erinnerung: um an der Antwort vielleicht erkennen zu können, ob Mann oder Frau hinter dem Vorhang). Ihre Frage also - tataaaa: „Bist du zum ersten Mal bei ‚The Voice of Germany‘ dabei?“ Seltsamerweise Riesengelächter und ungläubige Blicke von den anderen Coaches und vom Publikum! Nicht zum ersten Mal.

Bei der letzten Blind-Audition war sie dann etwas lockerer. Lag aber auch an Mark, der ihr ein paar Elfmeter (schmäh-mäßig) auf seine Kosten auflegte. Aber vielleicht wird es ja dann im Laufe der Sendung noch besser mit ihr. Wenn sie die Kandidaten coachen kann und nicht mehr um ihre Gunst buhlen muss. We will see.

 

Übersicht / Startseite