Respekt, Herr Gesundheitsminister! Reschpeckt! Die umstrittene 3G-Regel am Arbeitsplatz ist noch gar nicht in Kraft und sie haben schon für 14 Tage später die Verschärfung auf 2,5G (als Test nur mehr ein PCR-Test gültig) ausgerufen. Um einen Songtitel von Wolfgang Ambros zu bemühen: „Wie wird des weitergehn?“


Fahrplan
Nun, zunächst wird in den nächsten Tagen der Antigen-Selbsttest („Wohnzimmer-Test“), jener der gratis in den Apotheken erhältlich ist, nicht mehr für den 3G-Nachweis gelten (ab einer Intensivbettenbelegung (IBB) von 300 Personen). Dann wird es dem Antigen-Test generell an den Kragen gehen (ab IBB von 400 nicht mehr für 3G gültig). Um im Restaurant einen Kaffee trinken zu dürfen, braucht man dann einen PCR-Test. Und ab „IBB 500“ gilt auch in der Tages-Gastro nur mehr 2G (genesen oder geimpft). Kein Zutritt mehr für Ungeimpfte (UGIs)! Und ab „IBB 600“ tritt dann gar der Lockdown für UGIs in Kraft. Das erklärte Ziel, das Leben für UGIs so schwer wie möglich zu machen, scheint gut umgesetzt worden zu sein. „Impfpflicht durch die Hintertür“ scheint mir da fast schon ein etwas zu gelinder Ausdruck dafür zu sein.


Impfpflicht?
Es wäre natürlich ehrlicher, gleich eine Impfpflicht zu verhängen. Aber dann hätte man dieses vermaledeite Problem mit den Impfverweigerern. Was tun mit denen? Einsperren? In Lager stecken? Kommt ungut. Nun müssen sie sich ab „IBB 600“ selber einsperren. Zuhause. Auf Vorschrift. Genial! Und sollte sich einer dieser Unsolidarischen nicht fügen und dabei erwischt werden, kann er rigoros bestraft werden. Womit? Mit Recht natürlich! Geschickt gelöst. Kleiner Tipp noch zur „Effizienzsteigerung“: Ich würde ja die Gültigkeitsdauer von PCR-Tests von 3 auf 2 Tage verkürzen. Natürlich rein nur aus Sicherheitsgründen (Zwinker).


Jugend forscht (und impft)
In der Nacht-Gastro herrscht ab „IBB 300“ – also sehr bald – die 2G-Regel. Damit dürften dann viele junge Menschen dazu „motiviert“ werden, sich die Nadel setzen zu lassen. Obwohl dafür keine medizinische Notwendigkeit besteht, im Gegenteil. Für junge Menschen scheint es eher wahrscheinlich, eine schwere Impfnebenwirkung als einen schweren Corona-Verlauf zu haben, aber trotzdem … was muss, das muss. Obwohl man ja inzwischen weiß, dass auch Geimpfte sich anstecken und das Virus weitergeben können und somit auch das Argument, andere damit zu schützen, auf tönernen Füßen steht.


Wenn’s wichtig ist, dann mit der Post
Die Sozialversicherung will nun allen UGIs einen Brief zukommen lassen, in dem ihnen ihr Risiko erklärt wird, bei Infektion einen schweren Verlauf zu erleiden. Tolle Idee (was bedeutet nochmal das Wort „Aktionismus“?). Dieses Schreiben wird ganz sicher viele überzeugen. Man hört ja auch sonst nirgendwo was zu dem Thema. Aber zumindest bleibt das Geld für die Millionen an Schreiben in der „Familie“. Die Post kann es sicher gut gebrauchen.


Fehlende Transparenz
Wisst ihr, was ich mir wirklich wünschen würde? Mehr Transparenz, z.B. bei den Intensivpatienten. Ich wüsste gerne, wie alt diese sind und an welchen Vorerkrankungen sie leiden. Dann könnte ich selber mein Risiko abschätzen. Denn wenn z.B. von den 280 Patienten so an die 100 in mittlerem Alter und ohne Vorerkrankungen wären, dann überzeugte das viele wohl wesentlich mehr als irgendein Brief. Wenn es denn so wäre. Oder wie viele auf Intensiv liegen, bei denen quasi nur mehr das Sterben verlängert wird (alte Menschen mit schweren Vorerkrankungen). Aber so werden wir nur mit einer Zahl im Ungewissen gelassen und in Angst gehalten. Was natürlich sicher keine Absicht ist.


Ausweg
Es wird schwer, aus dieser Geschichte wieder rauszukommen. Die Regierung hat sich in meinen Augen verrannt (und sich in diesem „Verordnungszustand“ gut eingerichtet). Die Impfung gilt als einziges Allheilmittel, was sie aber leider nicht wirklich ist, wie man z.B. an Israel, die uns „impfauswirkungstechnisch“ immer ein paar Monate voraus sind, erkennen kann. Das Problem. Die Regierung kann ohne das Eingestehen von Fehlern nicht mehr zurück. Wie heißt es so schön: „Too big to fail!“ Und darum hat es auch keine Fehler gegeben. Und wird es auch keine geben. Punkt.


Lösungen
Du meinst, kritisieren ist leicht, ob ich denn auch Lösungsvorschläge hätte? Ja, ich hätte Lösungsansätze, die unter der Überschrift „Vernunft“ und „Verhältnismäßigkeit“ stehen. Prinzipien, von denen sich unsere Regierenden meiner Meinung nach schon lange verabschiedet haben, ohne große Hoffnung auf Rückkehr dorthin. Bei Interesse gebe ich gerne privat Auskunft darüber.


The End
Zum Abschluss noch ein Satz aus dem Film „Guardians of the Galaxy 2“, der für manche zynisch klingen mag, aber nicht so gemeint ist. Im Gegenteil, er soll relativieren, uns daran erinnern, was wir oft verdrängen im Tohuwabohu des Lebens und im Bemühen der Regierung, all unsere Leben zu retten, egal um welchen Preis. So meinte Rocket (das waschbärähnliche Wesen), als Klein-Groot (das Baumwesen) einfach nicht kapieren wollte, wie er eine Bombe richtig scharf macht ohne sie gleich auszulösen, fatalistisch:
„Wir werden alle sterben!“

So ist es. Alle. Früher oder später. Oder um es mit Sinatra zu sagen: „That’s life“

 

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