Der Song-Contest war ursprünglich ein Komponisten-Wettbewerb. Gesucht wurde der beste Song. Davon ist nicht mehr viel geblieben. Show, Action und Schrillheit stehen immer mehr im Vordergrund. Und so trägt unser Beitrag heuer den tiefsinnigen Titel „Woki mit deim Popo“. Ein kleines Resümee der Entscheidungs-Show.


Die Moderatoren

Drei Moderatoren führten durch „Österreich rockt den Song-Contest“: Da war Robert Kratky, genialer Radio-Moderator, der schon einige Zeit krampfhaft versucht, auch im Fernsehen erfolgreich zu sein. Leider zuu krampfhaft. Das Gegenteil davon, die überaus attraktive, charmante und bezaubernde, aus Innsbruck stammende Mirjam Weichselbraun, diesmal mit ungewohnter Lockenpracht. Ebenfalls äußerst souverän, Andi Knoll, übrigens gebürtiger Inzinger. Selbst beim (kläglichen) Versuch von Rapper Sido, beim Interview sein „Bad-Boy“-Image wieder etwas aufzupolieren (oder wollte er nur originell sein?), war Andi stets Herr der Lage.


Sido

War etwa Alkohol im Spiel? Jedenfalls ließ sich Sido beim Interview mit Andi Knoll „ganz spontan“ ein Paar Frankfurter reichen, biss ein paar Mal in dieses hinein, kaute kurz, spuckte es wieder aus, fuchtelte mit dem Rest vor der Kamera herum. Was wollte er uns damit sagen, gar, dass er ein Würstchen ist? Man weiß es nicht.


Dominic Heinzl

Interessante Randerscheinung. Der solariumgebräunt-und-fitnessstudiogestählt-aussehende-ewig-jungsdpundige Dominic Heinzl erklärte zu Beginn, dass er, befragt nach seinem Favoriten, diesen nicht sagen wolle, weil es sonst sein könnte, dass die Menschen dann quasi ihm zu Fleiß NICHT für diesen Kandidaten anrufen könnten. („Leichte“ Form von Selbstüberschätzung?) Was ihn aber nicht daran hinderte, in der Folge als eine Art Pressesprecher für Conchita Wurst zu fungieren. Konsequenz hat einen Namen! Er lautet jedoch nicht Dominic Heinzl …


Das Finale

Von den 10 Beiträgen standen wie schon angedeutet nicht die besten, sondern die 2 schrillsten Beiträge im Finale. Auf der einen Seite die Kunstfigur Conchita Wurst, die eine vollbärtige Frau darstellte, auf der anderen Seite die Trackshittaz, die einen Teenager-Party-Song ablieferten. Am Ende siegten österreichgerecht jene mit dem besseren Lobbyismus. Im jeweiligen Fan-Block befragt, wie viele SMS sie geschickt haben, sagte ein Conchita-Mann „ca. 110“, die Trackshittaz-Schwester hingegen „mindestens 1000“. Das machte wohl den Unterschied. Ich hätte ja die Wurst genommen ...


Prognose

Leider bin ich mir sicher, dass die Trackshittaz die Vorausscheidung nicht überstehen werden. Sollten sie aber wider Erwarten doch ganz vorne landen, würde mich das freuen. Schließlich soll man nicht alles so ernst nehmen. Vor allem nicht sowas wie den Song-Contest. Ich wünsche den beiden eine tolle Erfahrung und uns einen schönen Song-Contest.


Vorfreude

Ich bin nämlich Fan seit Kindheit. Unvergessen die legendäre Zeit, als Grissemann und Stermann den Contest im Radio in ihrer unvergleichlichen Art „moderierten“.

Der tollste Auftritt, der mir von all unseren „Helden“ in Erinnerung ist, ist jener von Waterloo & Robinson mit „Meine kleine Welt“. Und noch ein Name schwirrt mir dauernd im Kopf herum … who the fuck is Thomas Forstner?!?

 

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