Seit dem Rausschmiss von Charlie Sheen hat sich meine Lieblings-Comedy-Serie „Mein cooler Onkel Charlie“ bzw. „Two and a half men“ von einem Jaguar zu einer lahmen Ente entwickelt. Lesen Sie, warum das jedoch nicht unbedingt was mit Charlie Sheen selbst zu tun hat.


Vorhersehbar

Inzwischen tut es ihm leid, liest man, dem Charlie Sheen, wie er sich damals aufgeführt hat. Man beißt nun mal nicht die Hand, die einen füttert, beleidigt nicht wiederholt öffentlich seinen Boss. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Drogen und Alkohol einem die Birne aufweichen, liebe Kinder!


Schlimmer als befürchtet

Sheen wurde also gefeuert und durch Frauenschwarm Ashton Kutcher ersetzt. Skeptisch aber doch neugierig wartete ich auf die ersten Folgen. Und .. totale Ernüchterung! Holy Shit! Statt was zu lachen gab‘s fast nur Asthons (zugegeben perfekten) nackten Oberkörper und haufenweise Hinweise auf seinen langen Schwanz. Sind die Zielgruppe wirklich kreischende Teenies und Homosexuelle? Und was für erbärmliche, oberflächliche Witzchen, das Lachen blieb mir nur deshalb nicht im Halse stecken, weil es gar nicht soweit kam!


Das Problem:

Charlie stand für Zynismus und Macho-Gehabe, aber auf eine sympathische Art, man sah auch seinen Schwächen und Verletzlichkeit. Er war der gute Böse. Der fehlt nun leider, und damit auch Witz und Schärfe. Ashton spielt – ja, was eigentlich? - einen harmlosen, reifemäßig zurückgebliebenen Millionär, ohne Ecken und Kanten. Was natürlich am schwachen Drehbuch liegt, nicht an ihm.


Chaos City

Ende der 90er-Jahre gab es eine geniale Comedy-Serie namens „Chaos City“. Der „Held“ war Michael J. Fox, der die rechte Hand des Bürgermeisters spielte. Witze am Fließband, zum Wegbrechen. Leider musste Fox auf Grund seiner Erkrankung das Handtuch werfen. Sein Ersatz war … tadaa … Charlie Sheen. Aber auch mit ihm floppte die Serie in Folge, die Gags kamen nicht mehr, weil das Konstrukt nicht mehr passte. Darum gilt vor allem für Comedy-Serien: „Never change the Hauptdarsteller“!


Dass diese das auch wissen, immer höhere Gagen fordern und mancherorten dann Größenwahn, Drogen und andere „Annehmlichkeiten“ Einzug halten, ist eine andere Geschichte. Und dass Geld für den Charakter nicht immer förderlich ist, dafür gibt es ja auch in unseren Breiten genügend Beispiele …

 

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