Der Zwiderwurz aus
unserer Dorfzeitung
"HitteHatte" Ausgabe
Mai 2013
Kirche.net
Die Katholische Kirche ist ja nicht unbedingt für unbändigen Erneuerungswillen bekannt. Aber, was hört man aus Groß-Siegharts (NÖ) - dort ging die langjährige Organistin in Pension. Mangels geeigneter Nachfolge wagte man sich an eine technische Lösung: Nun spielt ein Computer die Orgel, zur Zufriedenheit der Kirchengemeinde.
Das Beispiel könnte Schule machen, ungeahnte Möglichkeiten sich auftun. Da die Wahrscheinlichkeit größer ist, beim Sonnenbad unter wolkenlosem Himmel vom Blitz getroffen zu werden, als dass sich die altehrwürdigen Kardinäle in Sachen Zölibat und Frauenpriesterschaft bewegen, wird auch das Thema Priestermangel immer akuter.
Auch hier könnte Technik helfen: Mit großer Leinwand in der Kirche, darauf ein Live-Stream einer Messe mit einem charismatischen Priester. Gemeinschaftserlebnis Internet-Messe. Wäre mancherorts vielleicht sogar lebendiger und feierlicher als bisher. Und spart Personalkosten!
Lächerlich? Mitte der 90er wurden die ersten (Riesen-)Handybesitzer auch belächelt, und heute?
Zusatz zum Zwiderwurz in der HitteHatte:
Zur Leinwand dann natürlich noch eine ordentliche Beschallung dazu. Damit auch der Chor samt Orgel gut zu hören ist. Somit ist auch das Problem des Aussterbens der Gattung Kirchenchor gelöst. EIN Profi-Chor samt Organist genügt dann pro Bundesland.
Die Internet-Messe könnte auch jeden Sonntag in einer anderen Gemeinde abgehalten werden, dann ist es nochmal besonders, wenn die Karawane dann in die eigene Kirche einzieht.
Man könnte auch für verschiedene Anlässe Videos produzieren, z.B. für Hochzeiten oder Taufen. Die Videos können natürlich angehalten werden, der Laie vor Ort kann dann etwas Persönliches einflechten und dann das Video wieder weiter laufen lassen.
Warum die Menschen dann noch in die Kirche gehen sollten, wenn man die Messe auch zuhause ansehen kann? Nun, der Live-Stream der Messe ist natürlich nur in der Kirche zu sehen (oder eventuell auch als Pay-TV-Modell für Bettlägrige oder Bequeme?). Außerdem fehlt dann das Gemeinschaftserlebnis, das ist dann doch noch eine ganz andere Energie. Und vielleicht kann man ja noch irgendein Zuckerl (neudeutsch: Bonus) für die Besucher der Messe beigeben.
Zu den Kosten: Natürlich fallen zu Beginn einmalige Investitionen an. Aber was man sich dann an Gehältern für die Priester spart … das amortisiert sich in spätestens 2 Jahren.
Liebe katholische Kirche, ihr könnt diese Ideen gerne verwenden, kostenlos natürlich, seht es einfach als meinen „Kirchen-Beitrag“ an.
Und interessant: Was zu Beginn als nicht allzu ernster Beitrag mit leiser Kritik geplant war, entpuppt sich bei näherem Hinsehen …
Anmerkung: dieser Beitrag bzw. die Ideen darin sollte(n) - dem zwiderwurz'schen Ansinnen entsprechend - nicht als absolut todernst sondern mit einem leichten Augenzwinkern gelesen werden.