Der Zwiderwurz aus
unserer Dorfzeitung
"HitteHatte" Ausgabe
Juli 2014
Töchterlos
Die Fußball-WM habe ich meist auf den deutschen Kanälen verfolgt. Dort wurde als Service immer eine Übersetzung der Hymnen angeboten. Die Texte waren sehr martialisch, von Blut und Kämpfen und Kriegern und Waffen und Stolz und Ehre war die Rede, doch nirgends waren Frauen oder gar Töchter erwähnt. Das gibt es scheints nur bei uns.
Ich fand diese Bundeshymnen-Diskussion schon immer notwendig wie einen Kropf! Weil sie nichts an den Problemen der Frauen ändert(e). Ich bin mir ziemlich sicher, dass ca. 99 % der Frauen die Töchter (in der Hymne) gegen ein spürbares Plus am Gehaltszettel eintauschen würden.
Wobei ich langsam glaube, dass die Vergenderung der Sprache (das unsägliche „Binnen-Iiiiiiih“ lässt grüßen) und die ewigen Diskussionen darüber nur Schein-Gefechte sind. Um davon abzulenken, dass bei den wirklich wichtigen Sachen der Gleichberechtigung nur wenig weiter geht.
„Mit der Sprache fängt es an“, sagen die VerfechterInnen (würg!), aber eher hört es damit schon wieder auf! Wohl darum wird so hart um das Halten des „Binnen-I“ gekämpft. Denn was bliebe sonst noch?