Der Zwiderwurz aus
unserer Dorfzeitung
"Jänner 2017
Selbst-Liebe
Neulich, in einer religiös angehauchten Debatte, kamen wir auch auf „Die 10 Gebote nach Abraham“ (kann man so googeln). Es geht darin darum, vor allem danach zu streben, glücklich zu sein, viel Freude zu haben, sich aber auch andere wertzuschätzen, auf die schönen Dinge im Leben zu achten. Meinem christlich verankerten Widerpart (cWP) war dies zu egoistisch. Was mich erstaunte, steht doch auch in der Bibel „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“. Was eben voraussetzt, dass man sich selbst liebt. Was für mich heißt, dass man sich mag, sich so annimmt, wie man ist, auf sich schaut und sich auch Gutes tut. Wer tolerant mit sich ist, ist es meist auch mit anderen.
Ein Egoist war für meinen cWP jemand, der nur auf seinen Vorteil schaut und dem alles andere, und somit auch die Gemeinschaft, egal ist. Aber so jemand hat ja nicht wirklich viel mit den Abraham-Geboten gemein. Denn ich glaube, wer mit sich im Reinen ist, die Menschen und das Leben liebt, hilft auch gerne anderen mit seinen Fähigkeiten.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ja, aber nur, wenn du dich selbst auch wirklich liebst. Andernfalls ist es mehr Drohung denn Frohbotschaft!