Der Zwiderwurz aus
unserer Dorfzeitung
HitteHatte Nr. 291
"September 2022"
Wolf-Los
Neulich ging es in der Rundschau-Umfrage um den Wolf. Befragt wurden 5 junge Menschen und interessant: Alle sagten so das Gleiche. Dass es zwar schade um die Schafe sei, dass aber der Wolf einen Platz bei uns haben müsse und … dass der Staat das irgendwie regeln solle. Das Vertrauen der Jugend in die Kompetenz von „Vater Staat“ scheint auch nach zweieinhalb Jahren „Pandemie-Regelung“ ungebrochen.
Nun, jedem halbwegs vernunftbegabten Menschen war klar, dass man sich mit der Wiederansiedlung des Wolfes ziemliche Probleme schaffen wird. Dem Argument der Befürworter; „Der Wolf gehört zu uns“, kann man ebenso entgegenhalten: „Der Wolf gehört schon lange nicht mehr zu uns!“ Ein gewichtiges Argument dagegen, modern als Hashtag: #SheepLivesMatter bzw. „Wie viele Schafsleben ist ein Wolfsleben wert?“ bzw. „Ist es schizophren, wenn man im Namen des Tierschutzes für ein Wolfsleben viele Schafsleben opfert?“
Wenn Vernunft durch Ideologie ersetzt wird, nimmt das nie ein gutes Ende. Weder im Kleinen (Wolf) noch im Großen (Energie, Krieg), wie wir diesen Winter wohl selbst erfahren werden (weiter will ich hier gar nicht denken). Denn am Ende gewinnt immer die Realität. Bleibt nur zu hoffen, dass ihr Sieg für uns nicht allzu schmerzhaft ausfallen wird.